Wer kastrierte Böcke hält, sollte auf die Fütterung achten. Denn bei falscher Fütterung kann es rasch zu einer Harnsteinerkrankung (Urolithiasis) kommen. Die Erkrankung ist nicht immer behandelbar und führt unbehandelt zum Tod. Deshalb ist das Vorbeugen so wichtig, denn die Harnsteinerkrankung ist eine der häufigsten Todesursachen bei Böcken. Auch weibliche Schöflis können Harnstein bilden aber wegen der kürzeren Harnröhre führen sie nur seltenen zum Problem.
Warum es zur Harnsteinbildung kommt
Harnsteine bilden sich am häufigsten durch Fütterungsfehler. Zudem begünstigen Nebenfaktoren wie eine zu geringe Wasseraufnahme die Steinbildung. Auch Stress kann ein Auslöser sein bei Weidewechseln oder Transporten. Genetische Faktoren spielen dabei auch eine Rolle, da es zum Beispiel Schafrassen gibt, die anfälliger dafür sind.
Prophylaxe: Spätkastration
Wenn möglich sollten die Böcke (je nach Entwicklung) frühestens mit 6-8 Monaten kastriert werden. Das ermöglicht eine Ausreifung des Urogenitaltrakts und beugt so eine Verstopfung durch die Steine vor.
Auf das Kalzium-Phosphor-Verhältnisses im Futter achten
Die häufigsten Harnsteine beim Schaf sind Steine aus Phosphat. Die entstehen durch das falsche Kalzium-Phosphor-Verhältnisses im Futter. Das Verhältnis zwischen dem Mineralstoff Kalzium und Phosphor muss im Futter mindestens 2:1 betragen. Werden Schafböcke mit Phosphor haltigem Futter gefüttert, steigt das Risiko zur Harnsteinbildung. Viel Phosphor enthält zum Beispiel Getreide, Brot, Kraftfutter oder Klee. Dann wird die Phosphorausscheidung erhöht und die Niere scheidet dadruch Substanzen aus, die die Verstopfung der Harnröhre verursachen.
Auch ein hoher Gehalt von Magnesium fördert die Bildung von Harnsteinen.
Mineralversorgung
Vorallem auch bei der Mineralversorgung ist darauf zu achten, dass das Kalzium-Phosphor-Verhältnis stimmt (mind. Ca : P = 2 : 1). Zum Beispiel eignet sich die Leckmasse 807 Selen/Biotin von Kroni, die Natura Würfel 331 von Kroni oder der Mineralblock 851 auch von Kroni. Als Ergänzungsfutter eignet sich auch das Futtermittel Ursonne von der Firma Schaette oder
Geeignetes Futter bei erhöhtem Futterbedarf
Grundsätzlich brauchen Schafe vorallem ein gutes Mineralfutter und ein qualitatives Raufutter wie Heu und Emd. Wenn aber ein erhöhter Bedarf da ist, zum Beispiel wenn ein Schöfli aufgefüttert werden muss oder Ähnliches, kann man diese Futter wählen, die geeignet sind für Böcke.
Getreide-Müesli
Das Havens Lämmer- & Schafsmüsli eignet sich besonders gut zum Auffuttern von kastrierten Böcken. Denn es hat ein hohes, ausgewogenes Kalzium-Phosphor-Verhältnis (Kalzium 11,0g/kg : Phosphor 3,8g/kg) sowie einen niedrigen Phosphorgehalt um einer Verstopfung des Harnleiters vorzubeugen.
Es besteht aus einer Mischung aus Kraftfutter, aufgeschlossenem Getreide (Mais- und Gerstenflocken), ätherischen Ölen sowie Luzernefasern und enthält zudem eine hohe Vitamin- und Mineralkonzentration. Zudem ist darin kein Kupfer enthalten (unverträglich für Schafe).
Eiweissarmes Raufutter
Sensitiv Plus ist ein Rau- bzw. Grundfutter aus eiweissarmen Gräsern, das gleichzeitig genügend Rohfaser bietet.
Gerade für Tiere mit der Neigung zu Harnsteinbildung ist Sensitiv Plus dank des reduzierten Eiweissgehaltes gut geeignet. Durch den gering ausfallenden Kupfergehalt ist es möglich Sensitiv Plus den Schafen bedenkenlos auch langfristig zu füttern.
Vorbestellen kann man beides bei Florence Fritz.
Tipp
Einen Esslöffel Apfelessig täglich im Futter hilft die Harnsteinbildung zu verhindern.
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