top of page

Fütterung von sehr abgemagerten Schafen

Gastbeitrag

Die liebe Sabrina vom Lebenshof Noah teilt ihre eigenen Erfahrungen und ihr Wissen zum Thema auffüttern von Rettungsschafen. Gerade bei Schafen gibt es dann einiges zu beachten um sie wieder aufzufüttern.

Als erstes sollte natürlich immer medizinisch alles abgeklärt werden, sei es Zahnkontrolle, Endo- und Ektoparasiten, weitere Erkrankungen die eventuell zusätzlich zur Vernachlässigung zu der hochgradigen Abmagerung geführt haben. Eine grosse Hilfe ist ebenfalls ein Blutbild um Mängel die eigentlich immer vorhanden sind bei solchen Tieren gezielt aufzufüllen. (Wichtig zum Beispiel: Selen, Kupfer, Zink, Magnesium)


Wenn dies alles abgeklärt ist und behandelt wurde heisst es gezielt und vorallem langsam die Ration anfüttern. Die Grundlage ist natürlich wie immer hochwertiges Heu zur freien Verfügung und /oder natürlich in der Weidezeit Gras. (Aber auch hier gilt wenn die Schafe vorher auf sehr abgefressenen Weiden standen müssen sie langsam an Gras gewöhnt werden)


Auffuttern mit Luzernecops, Maiscobs und Rübenschnitzel

Unsere bewährte Mischung die letzten Jahre ist in gleichen Anteilen Luzernecops, Maiscobs und Rübenschnitzel je nachdem kann man auch noch Heucobs mit untermischen (wichtig! alles zusammen mit Wasser aufsetzen und aufgequollen verfüttern), dazu mischt man dann Mineralfutter mit unter (unbezahlte Werbung, zum Beispiel Dr. Schaette Ursonne) und das Havens Schaf und Lammmüsli (unbezahlte Werbung) (dies ist übrigens auch unsere Mischung für unsere "Rentnerschafe" die keine oder kaum noch Zähne haben).


Langsames Anfüttern und Pansenbalance

Wichtig ist gerade bei sehr abgemagerten Schafen das man das Futter ganz langsam einschleicht, wir fangen da tatsächlich erst mit einem kleinen Händchen an und steigern es täglich ein kleines bisschen. Dabei immer den Kot der Tiere im Auge behalten, sobald dieser weicher wird, lieber wieder ein bisschen zurück fahren und noch etwas langsamer steigern. Die Endmenge kommt immer auf das jeweilige Tier an und seinem individuellen Bedarf.


Das langsame anfüttern ist bei Schafen immer wichtig aber bei Schafen die eventuell Wochen, Monate oder sogar Jahre immer sehr knapp gefüttert wurden, sind mit einem kleinen bisschen zu viel an Energie oft überfordert bzw. der Verdauungstrakt insbesondere der Pansen. Der Pansen muss sich generell umstellen und die Pansenflora aufbauen die das Futter optimal verarbeiten bzw. verwerten kann. Eine zu hohe Zufuhr an leicht verdaulicher Kohlenhydrate lässt den Pansen übersäuern und es kommt zur Pansenazidose.


Die Phase des anfütterns, so dass der Pansen sich optimal umstellen kann sollte bei 3-6 Wochen liegen.


Deswegen geben wir gerade bei stark abgemagerten Schafen immer die ersten 14 Tage des anfütterns Pansenstimulanz hinzu.


Schafe mit Jecuplex und Vitamin B-Komplex unterstützen

Zusätzlich zu der Fütterung bekommen diese Schafe bei uns grundsätzlich im Aufbau Jecuplex bis zu 200ml / Tag (ebenfalls langsam hochfahren) und einen Vitamin B-Komplex (von almapharm allequin) beides kann man mit unter die Futtermischung gerührt werden.


Natürlich sollte ihnen auch die verschiedenen Lecksteine zur Verfügung stehen die wir schon in diesem Artikel aufgezählt haben. Aber auch hier gilt eine langsame Gewöhnung. Die meisten Rettungsschafe lassen die ersten Tage garnicht von den Lecksteinen ab durch ihre massiven Mängel, deswegen unbedingt beobachten und die erste Zeit immer nur dosiert zur Verfügung stellen.


Das ist einmal die Grundsätzliche Fütterung wie wir sie bei Rettungsschafen anwenden, natürlich kommen da je nach Erkrankung etc. noch andere Sachen dazu.





bottom of page